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12/14/2017

Lohse, Carl - Albertinum Dresden

Expressionist
Carl Lohse schuf im Umfeld des künstlerischen Aufbruchs nach dem Ersten Weltkrieg zwischen 1919 und 1921 ein fulminantes expressionistisches Werk. Entlassen aus Gefangenschaft und Kriegsdienst, den er als Einziger seiner verschütteten Kompanie überlebte, malte er ausdrucksstarke, überlebensgroße Köpfe in aufschreckenden Farbkontrasten.
Im Oktober 1919 kam der 



 aus Hamburg nach Bischofswerda bei Dresden, wo er finanzielle Unterstützung fand und einen wahren Schaffensrausch erlebte. In anderthalb Jahren entstanden in dichter Folge Porträts, Landschaften und Stadtbilder. Der junge Künstler fand zu bemerkenswerter Eigenständigkeit. Seine Farbkombinationen sind, verglichen mit dem akademisch Üblichen, geradezu tollkühn, der Rhythmus seiner Bilder energiegeladen. Radikal vereinfacht sind die Zeichnungen, wagemutig aufgebrochen die Formen der überlebensgroßen Bildnisköpfe, die Lohse aus Gips modellierte. Ungestüm experimentierte der Maler mit den unterschiedlichen Bildsprachen des Expressionismus, Kubismus und Futurismus bis hin zur reinen Abstraktion. Carl Lohses Bilder sind ein eindrucksvolles Zeugnis der Stimmungslage eines sensiblen Künstlers in der krisengeschüttelten Nachkriegszeit. ( (15,12,2017 - 15.04.2018) (Text: Albertinum Dresden)