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9/13/2017

Johann Georg von Dillis - Pinakothek der Moderne München

Souveniers aus dem Süden
Vor genau 200 Jahren brach der Münchner Maler Johann Georg Dillis (1759 – 1841) zusammen mit dem Sohn seines Dienstherrn, Kronprinz Ludwig von Bayern, zu einer Reise nach Rom, Neapel und Sizilien auf. Er hielt im Auftrag von Ludwig berühmte Ansichten und vor allem bedeutende archäologische Stätten in Zeichnungen und Aquarellen fest, die er zum Teil erst nach seiner Rückkehr zu repräsentativen Bildern ausarbeitete. Neben Ansichten, die heute zu ‚Postkartenmotiven‘ geworden sind, sammelte Dillis auch ungewöhnliche Perspektiven und schilderte die Beschwerlichkeiten der Reise.
Insgesamt entstand eine Folge von 39 Blatt mit repräsentativen Ansichten der Reise, aus der in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München nun eine kleine Auswahl gezeigt wird. Weitere Blätter können im Studiensaal vorgelegt werden. Direkt aus dem Nachlass des späteren König Ludwig I. kamen diese Reiseerinnerungen bereits 1868 in den Bestand der Staatlichen Graphischen Sammlung München.
Schon 1806 war



mit Kronprinz Ludwig von Paris aus über den Genfer See nach Mailand und Nizza entlang der südfranzösischen Küste bis nach Figueres in Katalonien gereist, um die antiken Monumente zu besichtigen. Ursprünglich sollte die Reise bis Barcelona gehen, doch der Kronprinz musste aus politischen Gründen direkt nach Berlin zurückkehren. Dillis gab – einer Mode der Zeit folgend – die Landschaften und das mediterrane Licht überwiegend in Grautönen wieder. Gelegentlich entstanden jedoch sogar am gleichen Ort eine Grisaille und ein Aquarell.
Schon zu Dillisʼ Zeiten war es darum gegangen, anhand berühmter Plätze und pittoresker Gegenden Impressionen als Erinnerungsstücke zu sammeln, um sie zu Hause zu genießen. Es stellten sich ihm die Fragen, die wir uns heute noch stellen: Was will man im Urlaub sehen und erleben, welche Eindrücke mit nach Hause bringen? Dillisʼ Aquarelle zeigen dieselben Landschaften (20.09.2017 - 08.19.2017), die bis heute beliebt und inzwischen vom Tourismus erschlossen sind, noch ganz unberührt. (Text: Pinakothek der Moderne)