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10/12/2016

Begegnungen mit Rom - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Rom muss man gesehen haben – das galt schon im 18. Jahrhundert: Nicht nur wegen der antiken Ruinen, sondern auch wegen der Monumente aus Renaissance und Barock galt die Stadt als ein Ort der Träume für Kunstliebhaber und Bildungshungrige aller Nationen. Die Sonderausstellung „Begegnungen mit Rom. Druckgraphik des 18. Jahrhunderts“ im Kupferstich-Kabinett (19-10-2016 - 15.01.2017) thematisiert Rom als ein Sehnsuchtsziel und beleuchtet, welche Rolle der Druckgraphik dabei zukam.
Der Kupferstich und vor allem die Radierung spielten im 18. Jahrhundert eine herausragende Rolle. Das lag zum einen an den künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, zum anderen an der Bedeutung als Medium der bildlichen Kommunikation.
Als traditionsreicher Verlagsstandort verfügte Rom über die nötige Infrastruktur, um den Ruhm der Sehenswürdigkeiten international zu verbreiten: Zeichner, Kupferstecher und Radierer aus aller Welt trafen hier auf Verleger, Drucker und Händler. So ermöglichte die Druckgraphik, die sich in großer Zahl reproduzieren und verbreiten ließ, auch Daheimgebliebenen eine Augenreise durch Rom. Stadtpläne und Panoramen verschafften dem Betrachter einen Überblick über die Baudenkmäler und gaben Anweisungen ähnlich heutigen Reiseführern. Die Ausstellung zeigt beispielweise ein über zwei Meter breites Panorama, das dem damaligen Reisenden mit Tourenvorschlägen einen Aktivurlaub besonderer Art nahelegte.
Außerdem bildete Rom für Künstler eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Mit Architekturphantasien, die die Gesetze von Logik und Statik außer Kraft setzen, machte vor allem 



von sich reden. Seine virtuosen Radierfolgen waren maßgeblich daran beteiligt, dass sich Rom im 18. Jahrhundert neben Venedig als Zentrum der italienischen Druckgraphik etablierte. Die bekannten Carceri, die Kerkerphantasien Piranesis, sind in der Schau prominent vertreten. Ergänzend bietet ein 3D-Modell des Kerkerbildes „Der runde Turm“ sehbehinderten Besuchern die Möglichkeit, die Architektur zu ertasten. (Text: Staatliche Kunstsammlungen Dresden)