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4/13/2015

Lublin, Léa - Lenbachhaus Munich

LÉA LUBLIN - RETROSPECTIVE

Mit nur zwölf Jahren beginnt Léa Lublin ihr Studium an der Akademie der Künste in Buenos Aires. 1968 stellt sie sich für drei Wochen mit ihrem achtmonatigen Sohn in einem Pariser Museum aus. Zwei Jahre darauf wird eines ihrer Gemälde in Argentinien konfisziert und Lublin wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. In ihrer Ausstellung „Der Striptease des Jesuskindes“ bei dem Pariser Galeristen Yvon Lambert wirft sie 1983 die Frage nach der unterschwelligen Erotik in der christlichen Malerei auf. Auf den Spuren Marcel Duchamps in Buenos Aires entwendet sie 1990 dessen Briefkasten als Beweisstück für ihre eigene Theorie des Readymades.
Dies sind einige wenige Stationen im Leben und Werk der argentinisch-französischen Künstlerin 

>> Léa Lublin * 1929 Brest † 1999 Paris
die in Deutschland bislang nahezu unbekannt ist. Lublins dezidierte Hinterfragung des Bildes als ideologisches Konstrukt und ihr Postulat einer aktiveren Einbeziehung des Betrachters sind für uns heute erneut von akuter Relevanz. Wir freuen uns sehr, mit der ersten umfassenden Einzelausstellung zu Lublin in das vielschichtige Werk dieser Künstlerin einzuführen. Mit einer Auswahl ihrer wichtigsten Arbeiten aus knapp dreißig Jahren konzentriert sich die Präsentation im Kunstbau (25.06.2015 - 13.09.2015) auf wesentliche Aspekte in Lublins Oeuvre: die Absage an die Malerei und Hinwendung zu interaktiven Environments, die Definition des Dialogs als Kunstform, die Dekonstruktion des Bildes und die Recherche zu Marcel Duchamps Aufenthalt in Buenos Aires. Neben Fotografien, Zeichnungen, Wandinstallationen und Videos der Künstlerin können Besucher Lublins ambitioniertes Environment Fluvio Subtunal (1969) erleben, das für die Ausstellung rekonstruiert wird. Lublins langjähriges Projekt Interrogations sur l'art (Befragungen zur Kunst) (1974-79, 1990er Jahre) wird an verschiedenen Orten Münchens außerhalb des Museums fortgesetzt. Im Zuge der Ausstellung sichert und restauriert das Lenbachhaus zahlreiche wichtige Werke aus dem Pariser Nachlass der Künstlerin und arbeitet mit der Bibliothèque Nationale de France an der Kontextualisierung und Konservierung der Videoarbeiten der Künstlerin aus den siebziger Jahren. Diese werden zum ersten Mal seit ihrer Entstehung zu sehen sein. (Text: Lehnbachhaus München)