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3/30/2015

Loos, Friedrich - Belvedere Vienna

Friedrich Loos – Ein Künstlerleben zwischen Wien, Rom und dem Norden

In der Reihe Meisterwerke im Fokus widmet das Belvedere vom 27.03.2015 - 12.07.2015 dem zu Unrecht weithin vergessenen österreichischen Maler 


>> Friedrich Loos 1797 Graz † 1890 Kiel

eine Ausstellung. Loos wird bis heute vor allem für seine Panoramaansichten geschätzt, darunter das berühmte Sattler’sche Panorama von Salzburg, an dem er in den 1820er-Jahren mitarbeitete. Von Salzburg, wo einige seiner bekanntesten Werke entstanden, zog es Loos nach Wien und 1846 nach Rom. Auch dort blieb er dem Panorama treu: Vom Monte Celio und vom Monte Mario aus hielt er die Stadt in jeweils fünf Einzelbildern fest, die als Gesamtbild ein großes Panorama des antiken und des zeitgenössischen Rom ergeben. In seinen Stadt-, Hügel- und Alpenansichten war Friedrich Loos stets bemüht, sämtliche Motive topografisch möglichst genau abzubilden, weshalb diese auch heute noch von großem kartografischem Interesse sind.
Friedrich Loos führte wie viele andere Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts ein reges Wanderleben. Stets auf der Suche nach neuen Motiven und Landschaften, verschlug es Loos, der 1797 in Graz geboren wurde, bereits in jungen Jahren nach Wien. Während des Studiums an der Wiener Akademie der bildenden Künste war vor allem eine mehrwöchige Exkursion in die Umgebung des Schneebergs prägend, wo die Studenten unter der Leitung von Joseph Mössmer erstmals im Freien zeichneten.
Wenige Jahre später konnte Loos erste künstlerische Erfolge verbuchen, wenn auch vorerst nicht als Maler, sondern als Reproduktionsgrafiker. Auf Anraten seiner Lehrer eignete er sich die Technik des Radierens, später auch die des Lithografierens an, unternahm aber auch erste Versuche in der Ölmalerei. Letzterer galt seine Leidenschaft, doch blieb die Grafik ein wichtiges Standbein seiner künstlerischen Produktion. 1820 war Loos mit zwei Radierungen erstmals in der Wiener Akademie-Ausstellung vertreten.
Durch den Verkauf einer Druckplatte finanzierte sich Friedrich Loos 1821 eine Wanderung durch die österreichischen Alpen. Nach der Rückkehr nach Wien im Jahr 1824 verschlug es ihn nur ein Jahr später nach Leipzig, wo er an der Leipziger Zeichenakademie tätig war. Zeichnungen, die auf seinen Wanderungen entstanden, flossen noch Jahre später in seine Gemälde ein. Über Dresden und Prag kehrte Loos 1826 wieder nach Wien zurück und erreichte schließlich kurze Zeit später Salzburg, wo ihm der „Durchbruch“ als Maler gelang: Er traf auf Johann Michael Sattler, der ihn zum Mitarbeiter an seinem berühmten Salzburg-Panorama machte. Nach Vollendung des Panoramas 1829 blieb Loos in Salzburg und fand in Fürst Friedrich zu Schwarzenberg seinen bedeutendsten Auftraggeber.
1835 zog Friedrich Loos mit seiner Frau Juliane, die er drei Jahre zuvor in Salzburg geheiratet hatte, zurück nach Wien. Er stellte weiterhin in den Wiener Akademie-Ausstellungen aus, setzte allerdings seine Reisetätigkeit fort. Seine Wege führten ihn an den Neusiedler See, in die Steiermark, nach Istrien und schließlich nach Klosterneuburg, wo er sich kurz niederließ, ehe er mit seiner Frau 1846 nach Rom übersiedelte. Mit den beiden Panoramen von Rom entstanden um 1850 die bedeutendsten Werke aus Loos’ römischen Jahren. Diese zwei aus jeweils fünf Einzelbildern bestehenden Ansichten der Stadt (einmal vom Monte Celio und einmal vom Monte Mario aus) wurden noch Jahre später in zahlreichen norddeutschen Städten gezeigt. Das Ehepaar Loos ließ sich Ende 1855 endgültig in Norddeutschland nieder. Von Kiel aus unternahm Loos seine letzte große Malerreise nach Norwegen.
Als eine seiner letzten grafischen Arbeiten erschien 1858 eine Folge von fünf Radierungen, welche die wichtigsten Stationen von Loos’ künstlerischem Leben thematisieren: Salzburg, Wien, Italien (Lago Maggiore), Norwegen und Ostholstein. Wiederholt stellte Friedrich Loos zudem in Kiel aus, etwa seine beiden Rom-Panoramen.
Datierte und mit Ortsangaben versehene Zeichnungen belegen weitere Ausflüge und Wanderungen. Erst in den 1880er-Jahren gab Loos seine Reisetätigkeit endgültig auf. (Text: Belvedere Wien)