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6/30/2014

Altenbourg, Gerhard - State Art Collection Dresden

terra Altenbourg. Die Welt des Zeichners

Seit 2012 ist das Dresdener Kupferstich-Kabinett um einen großen Schatz deutscher Zeichnungs- und Buchkunst des 20. Jahrhunderts reicher: Damals gelang der Ankauf eines einzigartigen Konvoluts von Unikat-Künstlerbüchern und Zeichnungen des aus Thüringen stammenden Künstlers


einem bedeutenden Zeichner und Grafiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod nimmt das Kupferstich-Kabinett diese Sammlungserweiterung zum Anlass für die Ausstellung „terra Altenbourg. Die Welt des Zeichners“, welche vom 3. Juli bis 29. September 2014 im Dresdener Residenzschloss zu sehen ist.
Anhand von rund 90 Werken können die Besucherinnen und Besucher die verschiedenen Entstehungsetappen des Künstlerbuchs bei Gerhard Altenbourg von den Konzepten der Collage und des Selbstzitats bis hin zu den höchst individuell gestalteten Einzelblättern nachvollziehen. Zugleich gewährt die Schau intime Einblicke in eine poetisch-verspielte, zuweilen rätselhafte und mitunter surreale Bild- und Gedankenwelt, mit deren Erschließung die Relevanz des Künstlers für die deutsche wie europäische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts unterstrichen wird.
Der Ausstellungstitel geht auf ein unvollendetes Künstlerbuch von Gerhard Altenbourg zurück, das dieser in den 1960er Jahren begonnen hatte. Darüber hinaus verweist er auf das Œuvre des Künstlers als einer „terra incognita“ – einen in vielen Bereichen noch unbekannten „Kontinent“ –, den zu entdecken und zu objektivieren die Ausstellung ermöglicht. Die Unikat-Künstlerbücher werden erstmals mit großformatigen Kopf- und Landschaftszeichnungen sowie ausgewählten Holzschnitten, Lithografien und Radierungen in Beziehung gesetzt. Darunter befinden sich die Bücher „Dulce et decorum“ (1955/1957), in dem Altenbourg seine traumatischen Erlebnisse der letzten Kriegsmonate verarbeitet, und „Jauchzer Juchzer Jachzer“ (1977/1978), das demgegenüber scheinbar leicht und verspielt anmutet und seine Affinität zum Dadaismus und Surrealismus schon im Titel andeutet. (Text: State Art Collection Dresden )